Beim Neuaufbau rückte das Thema der „Multifunktionalität“ ins Zentrum: Die Oper sollte den Ansprüchen eines Konzerthauses und eines Kongresszentrums gerecht werden und im Foyer für Kunstaktionen und -märkte flexibel bleiben. Vor diesen Hintergründen war der Wiederaufbau eine gestalterisch und technisch komplizierte Aufgabe. Zudem geriet das Projekt in den Fokus konkurrierender politischer Kräfte, was den Symbolgehalt für Stadt und Bürger zusätzlich steigerte.
Der Entwurf sollte die vorgefundene Ordnung des Baukörpers - eine dreischiffige Basilika - sichtbar machen und in der räumlichen Gesamtdisposition konsequent herausarbeiten.
Für den großen Saal wurde eine klassische Rechteckform verabschiedet, die auch unter akustischen Gesichtspunkten volle Bestätigung fand. Das neue Gefüge wurde als "Haus im Haus" in den alten Gemäuern spürbar belassen. So erstrahlt die äußere Gestalt im altbekannten Glanz, während das Innere mit seinem dynamischen Raumprogramm Platz für kulturelle Veranstaltungen jeder Art bietet.